kesseldruckimprägniertes Holz streichen - nötig?

Kesseldruckimprägniertes Holz muss man nicht streichen - Mythos?

Es hält sich hartnäckig der Mythos, dass KDI-Holz nicht gestrichen werden muss.

Wer im Internet forscht erhält hier auch unterschiedliche Antworten und wird nach der Recherche kaum schlauer sein als vorher. Darum haben wir uns die Mühe gemacht und mit Fachleuten gesprochen, um es etwas besser beurteilen zu können.

Was ist Kesseldruckimprägnierung überhaupt und gegen was schützt sie?

Die Hauptwirkung der Imprägnierung ist: Schutz gegen Pilzbefall und Insekten.

Die Imprägnierung ist schwer auswaschbar, witterungsbeständig und angeblich pflanzenverträglich. Das Holzschutzmittel ist i.d.R. chromfrei und auf Basis von anorganischen Kupfer- und Borverbindungen.

Die Farbe (grün oder braun) ist nicht witterungsbeständig und verblasst im Laufe der Zeit. Das Holz selbst vergraut damit auf Dauer. Anstrich und Grundierung sind daher sinnvoll aber durch die Färbung ist eine stark pigmentierte Lasur nötig, die die natürliche Holzfarbe und dessen Struktur verdeckt.

Die Fixierung der Holzschutzmittel kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern, bis sie in wasserunlösliche Komponenten umgewandelt ist. Rissbildung durch die Feuchtigkeit ist nicht selten. Weiterverarbeitung empfiehlt sich erst nach längerer Trocknungszeit, ebenso weitere Schutzanstriche. Die Restfeuchte muss für die Weiterverarbeitung unter 20% sein.

Salzausblühungen müssen vor weiteren Anstrichen entfernt werden. Diese entstehen durch eine Reaktion der Harze aus dem Holz mit den Kupfersalzen des Imprägniermittels.

Nur billiges Kiefernholz wird komplett von der Imprägnierung durchdrungen; andere Hölzer bleiben in der Mitte ohne den Schutz. Das heißt: an Schnittstellen ist kein wirksamer Schutz vorhanden.

Auf weitere Vor- oder Nachteile wollen wir in diesem Beitrag nicht eingehen, denn es geht ja hauptsächlich um die Frage ob das Holz noch gestrichen werden muss. Wie wir bereits wissen, wirkt der Schutz nur gegen Pilzbefall und Insekten, die Farbe verblasst und andere Hölzer als Kiefer sind nicht durch und durch imprägniert.

Nässe und Sonne sind eigentlich die stärksten Einflussfaktoren auf die Langlebigkeit des Holzes. Dagegen hilft KDI nur bedingt!

So verlängern Sie die Lebensdauer von Holz im Freien - ohne hochgiftige Chemie

Vor diesem Hintergrund sind wir der Meinung, dass auch KDI-Holz nachbehandelt werden muss. Die weitere Arbeit und Kosten haben Sie sich mit KDI-Holz also nicht gespart, wenn Sie lange Freude an Ihrem Produkt haben wollen.

Bauholz im Freien sollte nach unserer Meinung also immer behandelt werden!

Alternativen zur Kesseldruckimprägnierung:

- Nachbehandlung

- konstruktiver Holzschutz

  • Isopads als Unterlage für die Pfosten (bei Verwendung von Drehankern)
  • H-Anker bei feuchtem Boden
  • Glattgehobeltes Holz

Leinöl gilt als sehr umweltverträglich, allerdings ist spätestens alle zwei Jahre eine Nachbehandlung zu empfehlen.

Mit einer wasserbasierten Dünnschichtlasur behalten Sie die schöne Holzstruktur bei und haben einen weit weniger giftigen Holzschutz als mit KDI. Auch hier sollte alle 3-4 Jahre nachbehandelt werden. Der Zyklus ist damit wesentlich länger als bei Leinöl. Sollten Sie KDI-Holz nachbehandeln, ist die empfohlene AURO Holzlasur ausreichend. Bei unbehandeltem Holz kann mit Baumwachs und Isopats der Holzschutz noch weiter erhöht werden.

Das Baumwachs sorgt an den oberen Enden dafür, dass das Wasser nicht einfach von oben in die Schnittstelle einsickert. An der Standfläche angebracht ist es noch ein sehr guter zusätzlicher Schutz für Staunässe vom Boden. Baumwachs ist damit aber nur ein zusätzlicher Schutz, der nur punktuell eingesetzt wird.

Isopadssind ein guter mechanischer Schutz für die Staunässe vom Erdreich. Diese werden auch gerne im Terrassenbau als Unterlage für die Unterkonstruktion verwendet. Wir empfehlen dringend diese zu verwenden! In der Regel sind sie zu klein für unsere Pfosten mit 8 cm Stärke. Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit der 7,5 cm breiten Rolle, die sich gut mit der Schere zurecht schneiden lässt.

Wir verwenden für unsere Spieltürme nur glattgehobeltes Holz – damit hat es weniger Angriffsfläche und das Wasser kann nicht so leicht eindringen. Ein Schutzanstrich ist trotzdem empfehlenswert. Wenn Sie es rein natürlich bevorzugen und dafür das Risiko einer etwas verkürzte Lebensdauer in Kauf nehmen, empfehlen wir die AURO Lasur, andernfalls greifen Sie zur OSMO Öl-Lasur.

Unser Fazit:

Auch KDI-Holz muss nachbehandelt werden. Mit unseren Hinweisen zum Holzschutz und der AURO Holzlasur können Sie auf die Chemiekeule verzichten (bei Spieltürmen zu empfehlen). Mit der Alternative von OSMO erhöhen Sie den Schutz und verlängern die Lebensdauer des Holzes. Für viele Holzkonstruktionen im Freien, die einen langen und intensiveren Schutz benötigen, ist diese Variante zu empfehlen.

Kann eigentlich jede Holzart ohne KDI auskommen? Erfahren Sie hier, welche Holzart die richtige ist, wenn Sie auf giftige kessseldruckimprägnierung verzichten wollen.

Bis zum nächsten Mal und – bleiben Sie in Bewegung!

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