Ronja erzählt ihre Spielturmgeschichte
Geschichten aus Kindermund sind oft die schönsten. Mit einem Spielturm kann man einiges erleben. Wenn Kinder das dann erzählen, kommen oft lustige Geschichten dabei raus. Viel wichtiger ist aber, was wir dabei über die Kinder und ihre Wünsche und Bedürfnisse lernen. Haben Sie viel Spaß mit Ronjas Geschichte:
Spielturm, frisch gestrichen
Der Spielturm sieht wieder aus wie neu. Papa guckt ganz glücklich, als wir mit dem Streichen fertig sind. Ronja, sagt er, das hast Du super gemacht. Klar, dass ich ihm geholfen habe. Wir haben ja alle geholfen, auch Oma.
Wenn die Farbe trocken ist, lade ich meine Freunde ein und wir legen uns in die Nestschaukel. Ich freue mich schon darauf. Wir lassen die Beine baumeln und denken uns Geschichten aus. Kommt richtig gut. Dann weht die Fahne mit dem Pferdekopf und dem Hufeisen am Turm oder wir hissen die Piratenflagge. Ahoi.
Als ich noch klein war, sind wir meistens gerutscht, haben geschaukelt und im Sandkasten gespielt. Onkel Manfred meint ja, ich wäre immer noch klein. Dabei bin ich schon acht. Den Spielturm habe ich erst mit fünf bekommen.
Vorher musste ich aber lange betteln
So richtig begeistert waren Mama und Papa nicht gerade, als ich ihn unbedingt haben wollte. Nun ja, zuerst wollte ich ihn, weil meine beste Freundin Susanne auch einen Kletterturm im Garten hat.
Unser Garten ist doch genauso schön, fand ich. Nur etwas kleiner.
Deshalb hat Mama gesagt: dafür haben wir keinen Platz und für ein Gartenteich schon gar nicht. Als sie das sagte, wurde Papa ganz still.
Ich will in den Turmverein
Wenn Papa ganz still wird, dann darf ich nicht fernsehen. Auch nicht ausnahmsweise und obwohl ich schon aufgeräumt habe. Irgendwie doppelt blöd.
Papa sagte dann noch, am Gartenteich kann man Tiere beobachten. Da habe ich gesagt, dass ich herumsitzen doof finde und dass ich in den Turmverein will. Mama musst über den Versprecher lachen. Papa aber sagte, für den Spielturm haben wir kein Geld. Das hat er ganz laut gesagt. So wie damals, als ich aus Versehen die Terrassentür zugesperrt habe und er nicht mehr ins Haus kam.
Also bin ich erst mal in den Turnverein gekommen. Zur Babygymnastik, wie Onkel Manfred sagt. Der stänkert immer, meint es aber nicht so. Schließlich war ich schon drei und als ich bei meiner Freundin Susanne im Garten gespielt habe, sagte ihre Mutter, dass ich mich ganz prächtig gewickelt habe. Das hatte ich natürlich falsch verstanden. Damals habe ich ja auch noch manchmal Lumbalum statt Luftballon oder Risterung statt Restaurant gesagt.
Jedenfalls wollte ich noch immer einen Spielturm haben, weil ich im Garten spielen so liebe.
Auf dem Spielplatz bei uns in der Nähe gibt es nur eine Schaukel, eine Rutsche und einen Sandkasten mit Unkraut drin. Echt langweilig. Der andere Spielplatz ist ziemlich weit weg.
Wenn ich da hin wollte sagte Mamma dann meistens, sie hat heute keine Zeit. Das kannte ich schon. Außerdem war da der Kletterturm immer mit Sand voll geschaufelt und rutschen ging dann auch nicht mehr. Ich kann mir zwar denken wer das war, sag aber nicht wer.
Papa kriegt einen Tomatenkopf…
Einmal meinte Oma, als wir alle zusammen essen waren: wenn ich mir etwas ganz fest wünsche, geht es auch in Erfüllung. Opa hat genickt. Onkel Manfred sagte dann noch zu Papa, er bricht sich schon keinen Zacken aus der Krone, wenn Oma und Opa etwas dazu geben. Papa hat sich dann verschluckt und bekam einen tomatenroten Kopf. Da habe ich gesagt, dass ich auch meinen Senf dazu geben kann.
…und ich meinen Spielturm
Eigentlich wollte ich gar nicht Senf sagen, aber manchmal sagt das Onkel Manfred zu mir und da ist es mir so herausgerutscht. Trotzdem haben alle gelacht und den Spielturm habe ich wirklich zu Weihnachten bekommen.
Papa, Onkel Manfred und Opa Ernst haben beim Aufbau im Frühling geholfen und an meinem fünften Geburtstag haben wir nach dem Aufbau ein echt cooles Grillfest im Garten gefeiert. Meine Freunde und ich durften im Turm essen und konnten die Großen von oben beobachten. Alle waren bester Laune.
Jedes Jahr zu Ostern darf ich mir neue Sachen wünschen. Im ersten Jahr wurde eine der beiden Schaukeln durch ein Fußschaukel ersetzt. Zuerst habe ich es gar nicht hinbekommen, so wackelig war es. Richtig anstrengend. Papa hat vorsichtshalber noch Fallschutzmatten bestellt, obwohl ich bald den Dreh raushatte.
Das Kletterseil und die Nestschaukel kamen im nächsten Jahr dazu. Mit sechs oder sieben habe ich dann weniger im Sandkasten gespielt, bin dafür umso mehr geklettert und gerutscht.
Heute sitze ich mit meinen Freundinnen unheimlich gerne im Spielturm. Wir zeichnen oder schreiben etwas und lösen Rechenaufgaben. Das kann ich nämlich besonders gut. Die Nestschaukel ist noch heute eine meiner Lieblingsplätze zum Träumen.
Abstellplatz statt Slalomstrecke
Gut finde ich auch, dass mein Spielzeug im Spielturm Platz hat und ich es nicht mehr wegräumen muss. Mama mein, so braucht Papa nicht mehr mit dem Rasenmäher Slalom fahren.
Inzwischen war ich sogar schon ein paarmal mit ihm im Naturschutzgebiet und wir haben stundenlang am Biotop gesessen und Tiere beobachtet. Spaß gemacht hat das auch. Ein bisschen. In meinem Spielturm in unserem Garten bin ich trotzdem immer noch am liebsten.
Was ist Ihre Spielturmgeschichte?
Wollen Sie sie hier erzählen? Oder noch besser Ihr (Schul-)Kind, was es für Abenteuer mit seinem Spielturm erlebt hat, oder was es daran besonders toll fand?
Ronjas Welt scheint in Ordnung, doch sie musste dafür kämpfen und ihre Eltern überzeugen. Darüber freut sie sich noch heute.
Und nun viel Spaß beim Geschichten sammeln :-)
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