Trampolin oder Spielturm – oder doch beides?
Im Frühling stellen sich viele Eltern die Frage: Stellen wir ein Trampolin oder ein Spielturm in den Garten? Für beides ist oft kein Platz, oder es ist auch zu teuer beides auf einmal zu kaufen.
Doch eins vorweg: egal wie Sie sich entscheiden würden – mit beiden Gartenspielgeräten hätten Sie eine wunderbare Spielmöglichkeit für Ihre Kinder, die auch noch super zur Bewegungsförderung geeignet ist!
Ich wurde übrigens oft von Freunden & Bekannten gefragt, ob ich denn bei KLETTERTURM.DE auch Trampoline verkaufe und musste die Frage leider immer verneinen. Das ist zwar schade, hat aber seine (logistischen) Gründe. Als Turner war ich in meiner Jugend selbst genug auf dem Trampolin und kenne damit die Vor- und Nachteile dieser Sportart.
Darum habe ich einen Trampolin-Vergleich und Ratgeber geschrieben, bei dem ich auf verschiedene Modelle eingehe und Tipps zu Kauf und Nutzung gebe. Wenn Sie also mehr zu Trampolinen wissen wollen, sind Sie dort genau richtig!
Trampolin oder Spielturm – eine Gegenüberstellung
Das Trampolin sorgt in den ersten Wochen oft für Aufreger, bis die Regeln beim Kind verinnerlicht sind und die Bewegungen koordinierter werden. Davon abgesehen sollten auch auf einem Trampolin nie mehrere Kinder hüpfen – ich weiß, dass die Realität oft anders aussieht.
Ein Spielturm oder Kletterturm ist dagegen für mehrere Kinder geeignet. Sie können gleichzeitig darauf spielen und viele Dinge ausprobieren sowie Fertigkeiten schulen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Trampolin oft die erste Anlaufstelle ist, da es schnell viel Spaß verspricht. Leider vergessen die Kinder darauf aber oft die aufgestellten Regeln, was zu einer erhöhten Verletzungsgefahr führt. Sie als aufsichtspflichtige Person sind dabei wesentlich stärker gefordert. Außerdem ist es anstrengend und die Kinder brauchen Erholungspausen.
Beim Spielturm dagegen sind die Kinder meist länger beschäftigt, denn die Vielfalt ist größer. Sie können sich dabei komplett austoben, aber auch ruhigere Spielmöglichkeiten nutzen. Natürlich gibt es auch hier eine Aufsichtspflicht, aber die Verletzungsgefahr ist nicht so hoch wie beim Trampolin, sodass Sie hier wesentlich entspannter ihre Zeit im Garten verbringen können.
Wo bleibt mehr Platz im Garten – Trampolin oder Spielturm?
Trampolin oder Spielturm - beides sind große Gartenspielgeräte, für die eine gewisse Planung im Garten nötig ist. Die Vorteile liegen bei der reinen Platzbetrachtung klar beim Trampolin mit Netz.
Garten-Trampoline werden üblicherweise mit Sicherheitsnetz aufgestellt. Das schützt die Kinder vor Stürzen vom Trampolin und schränkt damit auch gleichzeitig den Platzverbrauch ein. Um das Trampolin herum sollten Sie trotzdem einen Sicherheitsabstand zu Hindernissen von einem guten Meter einplanen. Springen die Kinder gegen das Netz, werden sie sanft gebremst und das Netz gibt nach. Eine dahinterliegende Mauer wäre also mindestens mal eine schmerzhafte Angelegenheit.
Mehr Platz ist um den Einstieg nötig. Die Leiter hilft zwar beim Klettern in das Trampolin, nach draußen wird dagegen meist gesprungen und gefallen. Hier sind also 2 Meter empfehlenswert.
Bodentrampoline, die meist ohne Netz in der Erde eingegraben werden, brauchen dagegen wieder mehr Sicherheitsabstand zu Hindernissen.
Die 2 Meter werden auch um den Kletterturm herum empfohlen. Meines Erachtens ist das zumindest an Ein- und Ausstiegsstellen wie Leiter, Kletterwand und Rutsche nötig. Auch bei der Schaukel sollte mit genug Platz kalkuliert werden.
Die reine Aufstellfläche eines Spielturmes mit Schaukel und Rutsche ist mit der eines 4-Meter-Trampolins vergleichbar, kann aber je nach Ausstattung schnell größer werden. Durch den empfohlenen Sicherheitsabstand ist etwas mehr Platz und damit eine genauere Planung nötig.
Dazu muss man sagen, dass 4 Meter bei Trampolinen schon die Ausnahme sind. Häufiger werden 3 Meter in den Garten gestellt.
Mit welchem Gartenspielgerät ist man flexibler?
Das Trampolin wird in der Regel einfach aufgestellt und (wenn überhaupt) mit Bodenanker am Platz fixiert. Bei Bedarf kann es recht schnell mit 2 Personen an einen anderen Ort im Garten getragen werden.
Mit dem Spielturm sind Sie hier nicht so flexibel. Ein einmal gewählter Ort dürfte für die nächsten 5-10 Jahre vom Spielturm belegt sein. Mal eben für eine Grillparty Platz schaffen geht hier nicht.
Wollen Sie flexibel bleiben und das Spielgerät auch mal umstellen können, ist das Trampolin deutlich besser.
Wartung von Spielturm und Trampolin
Der Spielturm steht lange an der gleichen Stelle und ist Wind & Wetter ausgesetzt. Regelmäßiges Überprüfen der Anlage ist also wichtig für die Sicherheit Ihrer Kinder. Ein kaputtes Stück Holz bekommen Sie aber auch schnell mal selbst ausgetauscht.
Das Trampolin können Sie im Winter abbauen und im Keller oder der Garage verstauen. Damit haben Sie also zweimal im Jahr einen gewissen Aufwand. Dafür ist es gut geschützt, was zumindest für das Sprungtuch und Netz gut ist. Alternativ können Sie eine Abdeckplane über das Tuch legen und befestigen – die gibt es im Zubehörhandel.
Bei der Prüfung des Trampolins sollten Sie besonders das Tuch, die Randabdeckung und das Netz beachten. Schraubverbindungen sollten auch geprüft werden, da sie sich durch die regelmäßigen Erschütterungen lösen können.
Das Tuch kann Risse bekommen und sollte dann auch schnell getauscht werden. Eigentlich ist es aber sehr unempfindlich. Häufiger geht das Sicherheitsnetz kaputt. Oft ist es auch empfindlich gegenüber der Sonneneinstrahlung und verliert seine Elastizität. Dann kann es im schlimmsten Fall reißen, wenn ein Kind dagegen springt. Die Randabdeckung reißt auf, zerfleddert und dann liegen die Sprungfedern frei, sodass die Kinder sich darin klemmen können.
Bei Markenherstellern bekommen Sie dazu aber oft auch Jahre später noch Ersatzteile. Bei No-Name-Produkten nicht unbedingt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei No-Name die Größen nach wenigen Jahren leicht abweichen können und Ersatzteile damit nicht mehr richtig passen.
Altersempfehlung – ab wann und wie lange Trampolin & Spielturm
Spieltürme und Trampoline werden gerne ab 3 Jahren empfohlen. Wegen der Verletzungsgefahr, dem noch relativ weichen Skelett und fehlender Koordinationsfähigkeit kleiner Kinder raten manche Experten & Ärzte erst etwas später zum Trampolin. Daher ist eine verantwortungsvolle Nutzung und Aufsicht bei kleinen Kindern im Trampolin extrem wichtig.
Kinder verlieren den Spaß an einem Spielturm manchmal zwischen 10 und 12 Jahren – je nachdem, welcher Turm es ist und wie er ausgestattet ist. Wenn dann noch das zweite Kind dazukommt, ist der Kletterturm gerne mal 10 Jahre und länger in Betrieb. In der Regel hält ein gut gepflegter Spielturm diese Zeit auch aus.
Mit weiterführendem Zubehör kann man hier relativ günstig die Nutzungsdauer verlängern. Erfahrungsberichte anderer Eltern zeigen, dass Spieltürme ab 15 manchmal sogar wieder attraktiv werden – aber dann eher um mit Freunden darauf abzuhängen.
Bei einem Trampolin haben Sie diese Altersbegrenzung nicht – eher im Gegenteil. Je älter die Kinder, bzw. dann Jugendlichen, desto wilder werden die Sprünge und Kunststücke dann. Außerdem können Sie als Erwachsene auch jede Menge Spaß damit haben. Dazu ist es ein hervorragendes Trainingsgerät für alle Altersklassen.
Es stellt sich hier eher die Frage, wie lange solch ein Trampolin hält. Bei richtiger Pflege kann man mit Markenware aber auch oft die 10 Jahre überschreiten.
Fazit
Es gibt hier kein Richtig und kein Falsch. Ob Trampolin oder Spielturm liegt alleine an Ihren Vorlieben, bzw. der Vorlieben Ihrer Kinder, dem Platz im Garten und dem nötigen Kleingeld.
Optimal ist, beides in den Garten stellen zu können – und mein Blick in viele Gärten bestätigt diese Meinung auch. Meine Tochter hat den Doppelturm Robby neben einem 4-Meter Trampolin, und nichts davon würde sie wieder hergeben. Das engt den Garten ein gutes Stück ein, aber was macht man nicht alles für die Kinder? :-)
Wenn Sie noch Tipps zu Trampolinen brauchen, besuchen Sie doch unsere Kindertrampolin-Seite. Fragen zu Spieltürmen und „gesunde Kinder durch Bewegung“ bekommen Sie hier beantwortet.
Wenn Sie sich entscheiden müssten, welches Gartenspielgerät würden Sie wählen? Und welches würden Ihre Kinder nehmen?
Bis bald – bleiben Sie in Bewegung!