Zelten im Garten – das erste große Abenteuer für Kinder
Jedes Jahr, je nach Sonnenstrahlung wenige Wochen um die Osterzeit herum, kommt meine Tochter mit der gleichen Frage: „Papa, wann zelten wir eigentlich mal wieder im Garten?“
Der Gefrierpunkt ist nachts noch in greifbarer Nähe – mir klappern beim Nachdenken ans Zelten im Garten bei den kalten Nächten schon die Zähne.
Meiner Tochter ist das erstmal egal, denn das „große Abenteuer“ mit Papa ruft.
Dass aus dem Abenteuer ein schönes Erlebnis wird, ist ein wenig Vorbereitung nötig – aber der Aufwand hält sich in Grenzen.
Also liebe Väter: Mit den Tipps & Tricks weiter unten sind Sie bei Ihrem Kind der Abenteuerkönig!
Natürlich können auch Mütter mit ihren Kindern tolle Nächte im Zelt verbringen und die dürfen sich auch gerne angesprochen fühlen, aber aus meinem Bekanntenkreis fühlen sich hier eher die Väter angesprochen – schade eigentlich! Bitte auch gerne um Rückmeldung, falls ich mich irre.
Als Kind Zelten im Garten – das waren noch Zeiten!
Welche Erinnerung haben Sie ans Zelten im Garten?
Ich zum Beispiel kann mich noch relativ gut daran erinnern: An einem Geburtstag im Mai, es war noch nicht der zehnte, habe ich ein kleines Zelt geschenkt bekommen. Das damals typische Firstzelt, oder auch als Giebelzelt bekannt, in blau. Gerade so groß, dass maximal 2 Kinder reinpassen.
Der Aufbau glich noch einer Wissenschaft und der Schutz vor Feuchtigkeit war miserabel. Von außen kam sie leicht rein, aber innen war schnell Sauna.
Als Kind war mir das aber egal!
Viel wichtiger war das große Abenteuer mit meinem kleinen Bruder; das Abenteuer alleine mit ihm im Garten zu übernachten.
Mit den Eltern waren wir vorher schon campen. Aber das ist was anderes. Abenteuer ist eher das im Vergleich unvorbereitete Zelten – selbst wenn die richtige Toilette hinter der Haustür liegt.
Und dann darf der große Bruder nachts im Zelt auf den kleinen aufpassen. Ob ich nervös war? Zur Hölle, ja! Ich habe noch nie so viele Geräusche wahrgenommen. Aber es war eine tolle Zeit.
Das Zelt habe ich übrigens heute noch, auch wenn es nicht mehr genutzt wird und eher ins Museum gehört.
Checkliste: Überleben im Garten mit diesen Tools
Überlebenswichtig sind natürlich: Laserschwert (Taschenlampe), Mückenklatsche und ein großes Taschenmesser zum Vertreiben von gefräßigen Tieren, Moskitos und Räubern. Zumindest für die Kinder.
Wir Erwachsene brauchen eher was, um den Schlaf einigermaßen komfortabel zu halten; daher ist wichtig:
- Zelt: Es sollte groß genug sein, dass sich niemand an die Wände und in die Ecken quetschen muss. Fliegengitter sind obligatorisch. Dazu sollte es wasserdicht sein mit einer Wassersäule von mindestens 1.500 mm. Auch wenn es die Kinder lieben, aber das Kinder Tipi Zelt aus dem Kinderzimmer ist hier nicht geeignet. Noch schnell ein Zelt kaufen? Hier klicken
- Taschenlampe: Natürlich braucht hier jeder seine Taschenlampe –für Kinder gibt es kleine, handliche Modelle. Für Erwachsene die tollsten Modelle, die schon fast einem Laserschwert gleichen. Im Zelt machen aber andere Modelle Sinn, mit denen man vielleicht auch das Zelt etwas sanfter ausleuchten kann.
- Mückenschutz – zusätzlich zum Fliegengitter ist ein gutes Spray sehr hilfreich. Hier hat jeder sein eigenes „bestes“ Mittelchen. In meinem Freundeskreis schwört jede Mutter auf ein eigenes, daher wage ich mich nicht eine Empfehlung auszusprechen.
- Unterlage: Isomatte, Luftmatratze oder einfach die Stuhlauflage vom Campingstuhl
- Schlafsack: Bitte auf die angegebene Comfort-Temperatur achten. Für Kinder den Schlafsack nicht zu groß wählen, da im Fußbereich sonst zu viel Wärme verloren geht. Nicht zu dick, sonst können die Kids nicht einschlafen, aber auf keinen Fall zu kalt, sonst wird die Nacht zum Horrortrip.
- Bücher zum Vorlesen, oder gute Geschichten im Kopf
- Wasser: am besten in Plastik oder Edelstahlflaschen ohne Kohlensäure
- Smartphone mit vollem Akku, Kopfhörer und gute Hörbücher / Musik. Vielleicht haben Sie Glück und Ihr Zwerg schläft vor Ihnen ein.
- Kuscheldecke für die Kids, denn an den Schlafsack muss man sich erstmal gewöhnen. Außerdem kann es doch schnell mal kälter werden, als erwartet.
Tipps & Tricks zum Zelten im Garten
Typisch Mann: „Was soll da schon schief gehen? Zelt hin und gut ist…!“
JA, fast :-)
Trotzdem gibt es ein paar Tipps, die mir das Leben immer erleichtern.
- Zelt nach dem Aufbau und Einrichten schnell mit Fliegengitter verschließen, denn es ist wirklich unglaublich wie viele Insekten sich in kurzer Zeit darin verirren. Und wer mag schon Moskitos oder anderes Ungeziefer auf sich rumkrabbeln haben?
- Saubere Latschen im Zelt stehen lassen und eventuell mit der Öffnung nach unten hinlegen > wer nachts mal muss, ist froh schnell in trockene Schuhe ohne Schnürsenkel steigen zu können.
- Belüftungen im Zelt öffnen; wer es nicht macht, erkennt morgens den Fehler: Es regnet Kondenswasser und das Zelt ist innen feucht.
- Haben Sie im Garten Lampen mit Bewegungsmelder? Besser ausschalten.
- Schlüssel, Taschenlampe und Handy in einer kleinen Tasche griffbereit aufbewahren; nachts im Dunkeln den Schlüssel zu suchen, weil Töchterlein dringend aufs Klo muss, macht keinen Spaß…
- Haben Sie ein Popup-Zelt oder Wurfzelt? Dann besorgen Sie sich vorher schon ein YouTube-Video passend zum Modell für den Abbau. Meine Tochter hat sich schräg gelacht, weil ich das Teil nicht mehr zusammengefaltet bekommen habe. Ein Video auf YouTube war meine Rettung.
Das ist natürlich alles keine Raketenwissenschaft und klingt total logisch, aber ich spreche hier aus leidvoller Erfahrung ;-)
So wird Zelten mit Kindern im Garten ein tolles Abenteuer
Geht es um das reine Zelten mit Kindern und übernachten im Garten, oder soll ein unvergesslicher Abend daraus werden?
Falls nur Übernachten im Garten das Thema ist, kann dieses Kapital übersprungen werden.
Aber um ein Abenteuer aus dem Event zu machen, gehört ein Lagerfeuer schon fast zum Abendprogramm dazu. Sicherheitsvorkehrungen sollten dabei aber auf jeden Fall vorgenommen werden. Da nicht jeder eine Feuerstelle hat, lässt sich auch schnell eine Feuerschale aufbauen, oder ein Kohlegrill umfunktionieren.
Machen Sie doch mit Ihren Kids vorher schon eine Wanderung und sammeln Sie lange Stöcke für Stockbrot am Lagerfeuer.
Tipp: Ich nutze immer eine alte Waschmaschinentrommel als Feuerschale und unterlege sie mit Betonplatten oder Ähnlichem. Den Rasen darunter können Sie trotzdem mindestens für das nächste halbe Jahr vergessen.
Spiele dürfen dabei nicht fehlen – egal ob um das Lagerfeuer herum oder später im Zelt. Hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Beliebte Spiele sind zum Beispiel „Ich packe meinen Koffer“, „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ und „Stadt-Land-Fluss“.
Und jetzt der absolute Klassiker: Geschichten erzählen!
Geschichten am Lagerfeuer – wer liebt die nicht?
Natürlich auch später im Zelt. Wenn Sie (wie ich) kein guter Geschichtenerzähler sind, nehmen Sie sich schöne Bücher für die Kinder mit.
Doch Vorsicht: nicht übertreiben und Angst schüren. Passen Sie auf, dass Ihr Kind im Zelt nach Räuber- oder sonstigen Gruselgeschichten keine Albträume bekommt. Mit der ungewohnten Geräuschkulisse im Garten haben Sie sonst wenig Spaß und sind mit Trösten beschäftigt.
Übernachten im Garten geht auch ohne Zelt – die Alternativen
Es muss ja nicht immer gleich ein Zelt sein. Aber was sind die Alternativen, wenn Sie mit Ihren Kindern im Freien schlafen wollen?
Aus Filmen kennt man ja das Baumhaus als Zweitwohnsitz für Kinder. Meine Vermutung ist, dass die Kids dort gerne übernachten würden, allerdings dürften die meisten Baumhäuser nicht auf die Größe und das Gewicht der Eltern ausgelegt sein. Darum streichen wir das Baumhaus hier raus.
Beim Spielhaus passt zumindest die Stabilität zum Gewicht eines Erwachsenen. Beim Spielhaus Blanker Hans passen wieder nur die Kids rein. Für einen Erwachsenen sollte es schon das Spielhaus Sonnenschein sein. Der 60 cm schmale Eingang in 1,50 Meter Höhe ist nicht unbedingt ein Spaß, aber innen ist mit 2 x2,2 m genug Platz zum Liegen.
Dieses Opfer könnten Sie für eine Abenteuernacht bringen
Letzte und auch sehr beliebte Option ist Schlafen unter freiem Himmel auf der Luftmatratze oder einem Feldbett. Hier bin ich der Meinung, dass die Kinder dazu schon etwas älter sein sollten. Alleine die Tatsache, dass die kleinen Körper und Köpfe nachts vielleicht schneller und vor allem unbemerkt auskühlen könnten, würde mich nicht ruhig schlafen lassen.
Ich persönlich werde die Freiluftvariante wahrscheinlich erst ausprobieren, wenn meine Tochter 10 Jahre alt ist.
Was sind da eure Erfahrungen? Schreibt es mit an info@kletterturm.de oder teilt es in der Facebook-Gruppe „Gesunde Kinder durch Bewegung“.
Draußen Schlafen, das Outdoor-Erlebnis
Wenn Sie die oben genannten Punkte beherzigen, wird die Nacht im Garten zum tollen Outdoor-Erlebnis. Das macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern auch den Eltern.
Zudem fördert es die Bindung zwischen Eltern und Kind, da das Abenteuer zusammenschweißt.
Hier können, zumeist die Väter, endlich mal wieder dem Büroalltag entfliehen und zum mutigen Helden aufsteigen
Dazu ist Zelten im Garten eine recht günstige Angelegenheit. Das nötige Equipment hat man teilweise sowieso. Ein Zelt kann man sich vielleicht auch mal im Freundeskreis ausleihen. Was man dazu kaufen muss, kann man in den meisten Fällen noch jahrelang weiter benutzen.
Jetzt seid ihr dran: Erzählt uns eure Abenteuer in unserer Facebook-Gruppe.
Klicken Sie hier für mehr Abenteuer in Ihrem Garten!
Bis dahin – bleiben Sie in Bewegung!
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